Was Tun Wir?

Historischer Radweg

Hier geht es lang....
Der historische Radweg ist ein Rundweg durch Reckenfeld. Auf einer Gesamtlänge von 9,3 Kilometern führt er die Radfahrer entlang an ehemaligen Munitionsschuppen und militärischen Verwaltungsgebäuden durch den Ort.
Die Entstehungsgeschichte des Ortes ist einzigartig und wird durch die Hinweise an 15 Haltepunkten entlang des Weges anschaulich aufbereitet.
An den Stopps erfahren die Radler wie die ersten Siedler ab 1919 heimisch wurden und wie sie den teilweise widrigen Umständen trotzten um etwas zu schaffen, was lange Bestand haben sollte. Die Radfahrer passieren die ehemaligen Munitionsschuppen, die heute umgebaut und bewohnt sind und befahren Straßen, auf denen damals Gleise lagen um den Transport der Militärgüter zu gewährleisten.
Sollte Interesse bestehen den Historischen Radweg zu erkunden, kann man die Wegführung mitsamt den Erklärungen zu den 15 Haltepunkten unter folgendem Komoot – Link herunterladen.
Für die Erkundung des Rundweges sollte man sich etwa 1,5 Stunden Zeit nehmen.
Zum Download: Straßen und Stationen mit Erläuterungen
 Der Reckenfelder Bürgerverein e.V. biete auch Führungen zum Historischen Radweg an. Wer Interesse hat, kann per Telefon oder via Mail einen Termin vereinbaren (siehe Button)

Die Termine und sonstige Wünsche können individuell besprochen werden.

Der ReBüVe ist ein gemeinnütziger Verein, so dass außer einer freiwilligen Spende für den Verein keine Kosten für die Gruppe anfallen.

Historie 

Reckenfeld ist aus einem ehemaligen Munitionsdepot am Ende des Ersten Weltkrieges entstanden. Im November 1916 hatte das preußische Kriegsministerium in Berlin entschieden zwischen dem Max-Clemens-Kanal und der Eisenbahnstrecke Münster-Rheine ein Munitionsdepot für die Zwischenlagerung von
Nahkampfmitteln zu errichten. Das Depot erhielt den Namen „Nahkampfmitteldepot Hembergen“. Erst später entstand der Name Reckenfeld. 

Das Depot „Hembergen“ bestand aus vier Einzeldepots mit den Bezeichnungen A, B, C und D und einem neungleisigen Abstellbahnhof. Noch heute kann man anhand der Straßennamen die einzelnen Depots unterscheiden. Im Block A wurden die Straßen nach Dichtern benannt, in B findet man die Baum- und  Blumenstraßen, in C sind die Flussnamen angesiedelt und im Block D haben die Vögel für die Namensgebung gesorgt. 

In den vier Einzeldepots wurden insgesamt 208 Schuppen gebaut, 23 Kilometer Normalspurgleise und 33 Kilometer Gräben angelegt sowie mehrere Verwaltungsgebäude errichtet. Zeitweise arbeiteten am Bau des Depots über 1.000 Menschen, auch Kriegsgefangene unterschiedlicher Nationen. Zum
Kriegsende 1918 wurde zwar noch Munition eingelagert, jedoch hat kein Zug mehr das Depot zur Aufrüstung der Westfront verlassen.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zogen Familien aus den ehemaligen Ostgebieten in das Depot um hier Arbeit und Wohnraum zu finden.

Einige Siedler erwarben die Schuppen und erfüllten sich somit den Wunsch nach Eigentum. Die Schuppen wurden in mühevoller Arbeit zu Wohnhäusern mit
Elektrizität und Sanitäranlagen umgebaut. Aus den Eisenbahntrassen wurden die ersten Wege und Straßen. 

So entstand aus einem ehemaligen Munitionsdepot im Laufe der Jahre die lebens- und liebenswerte Siedlung Reckenfeld.